Vom Werden der “rechten” Bürger

Über Europa, insbesondere über Deutschland, weht ein „rechter Wind“, der, obschon kein Zufall, viele aufgeschreckt hat. Statt widersinniger Beschimpfung der – oft jungen! – Täter und Verteufelung ihrer angestrebten „Rechts-Ordnung“, gilt es vielmehr die Parallelen zu pädagogischen und demagogischen Idealen zu erkennen, deren gesellschaftliche Konsequenz ein Totalitarismus ist.

Nur jene freiheitlich-demokratische Lebens- und Kulturform wird der potentiellen Gefahr von Rechts begegnen können, welche, auf dem unbedingten Respekt vor der Freiheit und der Würde der Person ruhend, ein neues Verhältnis zwischen den Generationen schafft. Solange jedoch lebendige, selbstbewußte junge Menschen zu angepaßten, fleißigen, sauberen Bürgerinnen und Bürgern werden sollen, wird sich diese in „spieß“bürgerlichen Tugenden wurzelnde, staatlich und elterlich betriebene „Wohlerzogenheit“ als ultima ratio der rechten Gesinnung erweisen.

Wie könnte daher einer „rechten Gesinnung“ wirksamer begegnet werden als mit einem umfassenden „pädagogischen Ungehorsam“?