Das Leben ein Trug?
– Kann ich gegen Wahrheit und Wahrhaftigkeit ankämpfen?

Jede Person kann in ihrer Biographie Momente der Echtheit, des Selbstbekenntnisses zur wahren Identität finden; und demgegenüber sich an Erfahrungen der Lüge, des Selbstbetrugs, vielleicht auch der berufsbedingten Selbstleugnung oder Selbstüberforderung erinnern. Hierbei spielen persönliche Ethik und zivilisatorische Moral eine große Rolle: Was fördern sie? Was fordern sie? Und was geschieht, wenn mein ethisches Selbstverständnis, mein Verlangen nach „Authentizität“ der moralischen Norm, womöglich der Lüge widerspricht? Ist die Wahrheit und Wahrhaftigkeit nicht die Potenz, die wider alle Lüge, allen (Selbst-)Betrug sich wird stets durchsetzen können?

Bertrand Stern
Siegburg, Februar 2012